Das Wohnhaus wurde um 1878 von einem Wiener Kaufmann als Feriendomizil erbaut und hatte ursprünglich mit Pferden gar nichts zu tun. In den 20er Jahren dieses Jahrhunderts erwarb es dann eine Retzer Familie, die dort bis zu Beginn der 50er Jahre einen "Heurigen", ein Ausflugslokal mit eigenem Weinbau, betrieben hat. Und was könnte dafür geeigneter sein als die große Terrasse unter der schwarzen Föhre.
Der riesige Föhrenbaum in ihrer Mitte muss viel erlebt haben in der wechselvollen Geschichte des Hauses, stand er doch schon, als der Grundstein gelegt wurde. Samstag und Sonntag Abend gab es bis Anfang der 50er Jahre "Tanz auf der schwarzen Föhre", eine Attraktion, zu der die jungen Leute der Umgebung den weiten Fußmarsch nicht gescheut haben!
Und so wurde die "Schwarze Föhre" zum Wahrzeichen des Anwesens. Manchmal, an stillen Sommerabenden, erzählt sie denen, die ihre Sprache verstehen, eine der alten Geschichten. Man muss nur zuhören können...!
Pferde gibt es auf der "Schwarzen Föhre" seit 1984. Am Anfang waren es Haflinger und ein kleiner Stall wurde gebaut. Und wie das so geht, kamen ein erstes und dann ein zweites Fohlen zur Welt, eine weitere Stute wurde zugekauft und der Stall natürlich vergrößert, noch eine Haflingerzuchtstute kam hinzu und.. und.. und...
So hat sich die Anzahl der Pferde und der Boxen ständig vergrößert und schon aus Kostengründen lag der Gedanke nahe, einen Reitbetrieb zu eröffnen um die Pferde ein wenig mitverdienen zu lassen. Im Jahre 1989 wurde der Hof unter dem Namen " Haflingerhof zur schwarzen Föhre" offiziell als Reit- und Zuchtbetrieb angemeldet.
So sehr wir die Haflinger auch heute noch lieben, wir mussten bald erkennen: die Kostenschere dieser Zucht liegt hoffnungslos in den roten Zahlen. Unvernünftige Massenzucht, meist ohne Papiere und mangelhaftes Marketing des Verbandes haben zu einem Preisverfall geführt, bei dem die Verkaufserlöse bester Nachzucht nicht einmal mehr den Gestehungspreis erzielten, von einem Verdienst gar nicht zu reden! Dazu kommt, daß der Haflinger wegen seines harten "Nähmaschinentrabs" nicht jedermann zusagt.
Als wir dann 1995 mit der Zucht der Lipizzaner begannen, haben wir unseren heutigen Namen angenommen:
Lipizzanergestüt
"Zur schwarzen Föhre".